Führung durch die Lokörfabrik mit Museum

Man betritt die Fabrik durch den Verkaufsbereich des unscheinbaren Gebäudes und wird freundlich von der Chefin persönlich empfangen. Diese erklärt voller Leidenschaft die beeindruckende Geschichte des Unternehmens und führt ihre Gäste in den ersten Stock, wo sich das Museum befindet. Hier stellte sie alles aus, was man über die Tradition und Kunst der Likörproduktion wissen sollte. Anschaulich erklärt sie alte Fotos, Zertifikate, Flaschen und natürlich die notwendigen Maschinen, Werkzeuge und Kräuter, so wie andere Inhaltsstoffe und Früchte. Ganz besonders stolz ist Frau Penna auf die antiken Werbeplakate des „Amaro Penna“. Sie schweift aus und berichtet von der Zeit der Entstehung der Fabrik, von dem Stand der Frauen, den Gewohnheiten und Traditionen. Sie spricht nicht nur so bildlich, wie in einem Roman, sie selbst ist die Autorin des Buches „Wir Frauen von Sassano“, in dem sie über das Leben und die Rolle der Frau von vor 50 Jahren schreibt.
Die Liköre in Kampanien genießen eine lange Tradition. Noch heute wird in den Familien im Cilento selber hergestellt. Und getreu nach diesen Hausrezepten produziert man auch in der Fabrik von Sassano – heute noch so, wie bereits vor 100 Jahren!
Die Geschichte von „Amaro Penna“ beginnt mit Alfonso Penna, der Anfang dieses Jahrhunderts aus Montercorvino Rovella nach Sassano kam, um dort zu arbeiten. Der motivierte junge Geschäftsmann fiel nicht nur auf weil er aus der Fremde kam, er ließ seinen Laden in „Pompeirot“ anstreichen, einer für die Bergdörfer mehr als ungewöhnliche Farbe! Seine Zielstrebigkeit und sein Ehrgeiz führten zum Erfolg.
Der Kräuterbitter entstand in einem kalten Winter, in dem der Duft des Kaminholzes in der Nase liegt. Zusammen mit Freunden experimentierte Penna mit Kräutern aus den Hügeln des Nationalparks. Er brachte das geschulte Hintergrundwissen und die Erfahrung der Kräutermischungen im wohltuenden gesundheitlichen Sinne mit. Das Ergebnis ist der „Amaro Penna“. Sein Rezept ist in 100 Jahren das gleiche geblieben.
Zur Zeit des 2. Weltkrieges wurde die Produktion der Likörfabrik unterbrochen. Nach 5 Jahren Stillstand nimmt Alfonsos Sohn Arturno Penna das Unternehmen in die Hand und lässt es neu aufleben. Heute wird die Fabrik von seinen Kindern geleitet und befindet sich somit bereits in der 3. Generation.
Die Führung des Museums endet mit der Besichtigung des heutigen Produktionsbereichs. Die Arbeiterinnen begrüßen Ihre Gäste fröhlich und lassen sich über die Schultern schauen.
Zum Abschluss gibt es dann eine leckere Verköstigung der Liköre.